Brauchtum

Jagdliche Umgangssprache   Jägersprache (klicken) 

Der Bruch

Ein Bruch ist ein gebrochener Zweig aus Eiche, Kiefer, Fichte, Tanne oder Erle.

Brüche sind Zeichen und dienen dem Jäger zu unterschiedlichen Zwecken: zur Verständigung, als Symbol, als Versöhnungsgeste mit erlegtem Wild .

Am Jägerhut unterscheidet man zwischen Beutebruch und Standesbruch.

Beutebruch:
Der Beutebruch wird nach Erlegung eines erstrebenswerten Wildes auf der rechten Hutseite getragen. Beutebruch gebührt für folgendes Wild: Rotwild beiderlei Geschlechts, der Muffelwidder, der Rehbock, der Damhirsch, das Schwarzwild.

Standesbruch:
Das Tragen des Standesbruches wird bei Begräbnissen von Jägern auf der linken Hutseite getragen.

Am Wild unterscheidet man zwischen letzter Bissen und Inbesitznahmebruch.
 

Letzter Bissen:
Der letzte Bissen ist ein Bruch, der dem erlegten bruchwürdigen Stück in den Äser geschoben wird und stellt nach altem Brauch nicht nur eine Schmückung des Stückes, sondern einen Akt der Versöhnung nach dessen Tod und sozusagen eine ewige Äsung dar.

Inbesitznahmebruch:
Der Inbesitznahmebruch wird dann auf das erbeutete Stück gelegt, wenn man es nicht sofort versorgen bzw. abtransportieren kann.

 

Bei der Drückjagd:

Das gebrochene Ende zeigt beim männlichen Stück zum Haupt, beim weiblichen nach dem Feuchtblatt.

Im Jagdbetrieb kommen noch Verständigungsbrüche zur Anwendung: Größere Bedeutung kommen heute nur mehr dem Standortbruch, dem Anschussbruch und den Fährtenbruchen zu.

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